Was ist der Personal Canvas
Das Ziel meines Personal Canvas ist es eine Struktur vorzugeben, die eine ganzheitliche und kohärente Basis für eine nachhaltige persönliche Entwicklung liefert.
Warum ein Personal Canvas
Wenn es um die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter geht, versäumen es die meisten Organisationen, einen ganzheitlichen Ansatz für deren persönlichen Entwicklungspfad anzubieten. Das ist zumindest meine persönliche Erfahrung bei meinen eigenen Arbeitgebern gewesen als auch bei den Vielzahl von Organisationen, die ich beraten haben.
Der „Personal Canvas“ ist eine Möglichkeit, diese Kluft zu überwinden. Er verbindet Ihre Fähigkeiten mit Ihren Werten und Ihrem Purpose zu. Sobald Sie das erste Mal ihren „Personal Canvas“ erstellt haben, können Sie erkennen, inwieweit Ihre Fähigkeiten mit Ihren Werten und Ihrem Zweck übereinstimmen.
Es gibt Ihnen also die Möglichkeit, Ihre persönliche Entwicklung effektiver zu steuern.
Für wen ist der Personal Canvas?
Aus meiner Sicht gibt es 2 relevante Zielgruppen, für den der Personal Canvas sinnvoll ist:
- Mitarbeiter:
Sie können es in Zusammenarbeit mit Ihrem Teamleiter auf persönlicher Ebene nutzen - Team-Mitglieder:
Sie können es innerhalb Ihres Teams verwenden, um besser zu verstehen, was die Fähigkeiten Ihrer Teammitglieder sind und wie sich die Werte innerhalb Ihres Teams unterscheiden können.
5 Bausteine des Personal Canvas
Nachdem ich eine zeitlang auf die Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten fokussiert habe, kam bei mir die Frage auf! Warum sind die Themen eigentlich wichtig für mich und warum treibt mich das an. Dabei habe ich festgestellt, dass es nicht ausreichend ist, nur die Fähigkeiten für eine ganzheitliche Entwicklung zu betrachten. Dafür sind habe insgesamt 5 Bausteine identifiziert:
Aus meiner Sicht sind diese 5 Bausteine relevant für eine möglichst kohärente persönliche Entwicklung von Mitarbeitern. Als nächstes möchte gerne die 5 Bausteine definieren:
- Fähigkeiten: Kompetenzen, die Du dir angeeignet hast und wofür Du öfter nachgefragt wirst1
- Talente: Dinge, die Dir besonders leicht fallen und bei denen man Dir eine besondere Begabung nachsagt1
- Leidenschaften: Aktivitäten, denen Du dich hingibst und die bei Dir große Begeisterung auslösen1
- Werte: Dinge, die Du als Erstrebenswert erachtest2
- Purpose: Warum, machst Du Dinge genauso, wie Du sie machst3
Die Struktur des Personal Canvas
Mein Ziel war es eine möglichst simple Struktur zu verwenden, so dass man im Gespräch mit seinen Mitarbeitern oder Team-Mitgliedern sich mehr auf die Inhalte fokussieren kann.
Die Erarbeitung der Inhalte folgt einem Flow
Abgesehen von der Struktur, ist es wichtig den Canvas in einer bestimmten Reihenfolge zu bearbeiten. Man sollte ähnliche wie bei einer Zwiebel von außen nach innen arbeiten, d.h. man betrachtet zunächst die offensichtlichen „äußeren“ Fähigkeiten und arbeitet sich Schritt für Schritt zum Kern der Persönlichkeit durch: zum Purpose.
Es fällt Menschen viel einfacher über ihre Fähigkeiten zu sprechen, aus dem Grund ist der Einstieg über die Fähigkeit sehr sinnvoll.
Gegenseitiges Vertrauen ist wichtig
Für die Bearbeitung des Canvas ist ein gegenseitiges Vertrauen notwendig, z.B. ergibt es keinen Sinn beim aller ersten Personalgespräch zwischen Teamleiter und einem Team-Mitglied alle Bausteine durchzusprechen. Hier ist es sinnvoller zunächst nur über die Fähigkeiten und die Talente zu sprechen.
Die anderen Bausteine des Canvas sollten zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Mitarbeiter angegangen werden. Ohne eine gewisse Vertrauensbasis werden sehr wahrscheinlich nicht die wahren Leidenschaften und Werte genannt.
Der Purpose eines jeden Canvas ist eine absolute „Private Zone„, d.h. es ist dem Owner des Personal Canvas freigestellt, ob er diesen teilen möchte oder nicht. Der Purpose kann was ganz persönlich sein, welches man wohlmöglich im Arbeitskontext teilen möchte.
Entwicklung der Bausteininhalte
Ein weiterer Aspekt, der aus meiner Sicht wichtig ist: Die Bausteininhalte sind nicht statisch, sondern sie verändern sich über die Zeit. In dem unten dargestellten Bild ist zu erkennen, wie sich die Bausteininhalte über die Zeit verändern.
Fähigkeiten wachsen über die Zeit. Talente und Leidenschaften werden jeweils in bestimmten Kontext genutzt. Im Vergleich zu den Fähigkeiten bediene ich mich aus einem Portfolio was relativ stabil ist. Bei den Werte spielt die Stabilität eine noch gewichtigere Rolle, diese sollten implizit oder explizit für einen persönlich festgelegt sein und sich dann nicht mehr ändern. Der Purpose sollte im Laufe der Zeit klar werden und sich dann auch nicht mehr verändern.
Wenn Werte und der Purpose sich im Laufe der Zeit öfters ändern, dann wäre es ratsam zu reflektieren, warum sich diese ändern.
Ich hoffe, dass der Personal Canvas für die ganzheitliche und kohärente Entwicklung von Mitarbeitern als sinnvolles Tool angesehen wird. In einem der nächsten Blog-Einträge werde ich anhand eines Beispiel vorstellen, wie man den Personal Canvas konkret einsetzen kann.
Footnotes
1: www.duden.de 2: www.wertesysteme.de/was-sind-werte/ 3: https://dictionary.cambridge.org/de/worterbuch/englisch/purpose